Nyd den ubegrænsede adgang til tusindvis af spændende e- og lydbøger - helt gratis
Sie ist eine bemerkenswerte, eine wirklich erstaunliche Frau, und sie steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Die Kinderärztin Dr. Martens ist eine großartige Ärztin aus Berufung, sie hat ein Herz für ihre kleinen Patienten, und mit ihrem besonderen psychologischen Feingefühl geht sie auf deren Sorgen und Wünsche ein. Alle Kinder, die sie kennen, lieben sie und vertrauen ihr. Denn Dr. Hanna Martens ist die beste Freundin ihrer kleinen Patienten. Der Kinderklinik, die sie leitet, hat sie zu einem ausgezeichneten Ansehen verholfen. Es gibt immer eine Menge Arbeit für sie, denn die lieben Kleinen mit ihrem oft großen Kummer wollen versorgt und umsorgt sein. Für diese Aufgabe gibt es keine bessere Ärztin als Dr. Hanna Martens!
Kinderärztin Dr. Martens ist eine weibliche Identifikationsfigur von Format. Sie ist ein einzigartiger, ein unbestechlicher Charakter – und sie verfügt über einen extrem liebenswerten Charme. Alle Leserinnen von Arztromanen und Familienromanen sind begeistert!
Sabrina stand am Fenster ihres eigenen Zimmers, das sie noch immer beharrlich Kinderzimmer nannte, obwohl sie mit ihren siebzehn Jahren der Kinderzeit doch eigentlich entwachsen war. Aber bei Sabrina war ja nichts so, wie es hätte sein sollen. Sie besaß die Gestalt einer Vierzehnjährigen und die großen fragenden Augen einer Zehnjährigen. Und ihre Miene war immer ein wenig erstaunt, so als wunderte sie sich unablässig über die Merkwürdigkeiten dieser Welt. Sabrina war ein bemerkenswert ernstes junges Mädchen, das selten lachte. Und lachte sie ausnahmsweise mal, dann nur, weil jemand sie darum gebeten hatte, ein Fotograf zum Beispiel. Das junge Mädchen unterschied sich kraß von den meisten seiner Altersgenossinnen, es wirkte ein wenig wie ein Geschöpf von einem anderen Stern, was daran liegen mochte, daß Sabrinas Leben so völlig anders war als das der meisten Siebzehnjährigen. Normal war nichts an Sabrinas Leben. Was grausam war, denn ihr Wunsch nach Normalität nahm beachtliche Formen an. Sabrina wollte so schrecklich gern ›normal‹ sein, nichts anderes, weder ungewöhnlich noch sensationell. Sie träumte von einem bürgerlichen Familienleben mit all dem Drum und Dran, das ihre Mutter als unerträglich ›spießig‹ abtat, meistens mit hochgezogenen Brauen und seufzend. Die Rolle des Wunderkindes war ihr so verhaßt, daß sie nicht einmal das Wort hören konnte, ohne sich schütteln zu müssen. Jetzt seufzte zur Abwechslung mal Sabrina, denn sie war allein in der Wohnung, die sie mit ihrer Mutter teilte. War Annemarie Jepsen anwesend, so unterdrückte Sabrina jedwede Gefühlsäußerung, denn jedes arglose Niesen, Seufzen oder Aufstöhnen hatte immer gleich schreckliche Folgen. Frau Annemarie Jepsen war nämlich ungeheuer besorgt um das Wohl ihres Kindes, weitaus mehr als andere Mütter. Und viel, viel mehr, als Sabrina gut tat und lieb war. »O Gott«, hauchte Sabrina, »was soll ich tun?« Sie wirkte so verzweifelt, wie man nur wirken kann, wenn man sehr jung ist, sehr schüchtern und ungeheuer ratlos. Das hübsche Gesicht mit den ebenmäßigen Zügen war verspannt, die Haltung war es nicht minder, und die zusammengezogenen Brauen signalisierten im Anflug begriffene Kopfschmerzen.
© 2021 Kelter Media (E-bog): 9783740976361
Release date
E-bog: 2. februar 2021
Dansk
Danmark