Jost Müller-Bohn

Die alte Stadt Kolberg in Pommern und der Name Joachim Nettelbeck sind untrennbar miteinander verbunden. Als Seefahrer und unbeirrbarer Patriot spielte er eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung der preußischen Festung – eine Tat, die ihm den Ruf als Retter und Bewahrer Kolbergs einbrachte. 

Seine Lebensgeschichte ist so lebendig und eindrucksvoll überliefert, weil er selbst sie mit großer Wahrhaftigkeit erzählte. Als Christ ließ er keine Übertreibungen zu, sondern schilderte seine Erfahrungen mit bemerkenswerter Ehrlichkeit. 

In seinen späteren Jahren fand er Trost in den Worten von Paul Gerhardts Lied: *„Ich bin ein Gast auf Erden und hab hier keinen Stand; der Himmel soll mir werden, da ist mein Vaterland.“* Diesen Vers wünschte er sich auf seinen Sarg und Grabstein – ein Ausdruck seiner tiefen Überzeugung. 

Die Verteidigung Kolbergs in den Jahren 1806–1807 war nicht nur ein militärisches Meisterstück, sondern auch ein bewegendes Beispiel für den Zusammenhalt einer ganzen Stadt. Die Bürger waren bereit, alles für ihre Freiheit zu geben – selbst wenn es bedeutete, unterzugehen.

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